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Foto des Monats - Juni 2023

Aus der Frühzeit des Fußballsports in Bocholt

Mannschaftsfoto des \

Auf einer Wiese zwischen den Gütern Efing und Hünting fanden im Sommer 1901 die ersten offiziellen Fußballspiele in Bocholt statt. Dort hatte der "Bocholter Fußballclub 1900" - der heutige 1. FC Bocholt - den "Sportclub Preußen Duisburg" zu Gast.

"Das Fußballspiel hat schon seit mehreren Jahren immer größeren Anklang in Deutschland gefunden und nimmt heute wohl den ersten Platz unter den Bewegungsspielen im Freien ein. Es ist auch so recht geeignet, eine große Zuschauermenge lebhaft zu fesseln und zu begeistern", las man seinerzeit in den Lokalmeldungen des Bocholter Volksblattes.

Den regelrechten Anstoß zur Gründung eines Fußballvereins gab der Fabrikarbeiter Johann Steinhoff, der Mitte Oktober 1899 mit mehreren Sportbegeisterten in der Gaststätte "Maiental" an der Werther Straße der "Fußballclub Sturm" ins Leben rief. Dadurch wurden einige Schüler des Progymnasiums auf diesen Sport aufmerksam und bildeten ihrerseits - anfangs zum Leidwesen ihrer Lehrer - eine Mannschaft. 

Das Fußballspiel hat schon seit mehreren Jahren immer größeren Anklang in Deutschland gefunden und nimmt heute wohl den ersten Platz unter den Bewegungsspielen im Freien ein.

Aus dem Bocholter Volksblatt um 1900

Vom "Fußballclub" zum "FC Sturm"

Im August 1900 kam es dann zur Gründung des "Bocholter Fußballclubs 1900", der sich zwei Jahre später mit dem "FC Sturm" vereinigte. Der "BFC 1900" galt früh als führender Verein im Umland und spielte oft gegen Clubs aus dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und den benachbarten Niederlanden. Da der Fußballsport immer beliebter wurde, gründeten sich jedoch weitere Vereine, so am 1. August 1909 der "Fußballclub Bocholter Preußen" unter dem Vorsitz von Peter Schelkes und der "Fußballclub Olympia Bocholt" zwei Jahre später. Erstere nutzten einen Sportplatz auf dem Spieker am Holtwicker Bach.

Das Foto zeigt eine Mannschaft des "Bocholter Ballspielvereins", der am 1. Juni 1909 gegründet und im Jahr darauf in den Westdeutschen Spielverband aufgenommen worden war. Die Spieler trugen weiße Sporthemden mit dem Abzeichnen der Bocholter Buche.

90 Mitglieder im Frühjahr 1914

1911 gehörte die Elf der B-Klasse des niederrheinischen Fußballbezirks an und bestritt in der Saison 1913/14 insgesamt 14 Spiele, im Einzelnen sieben Siege, fünf verlorene und zwei unentschiedene Begegnungen. 90 Mitglieder zählte der Verein im Frühjahr 1914, dem am Gut Efing ein Platz zur Verfügung stand. Der Fußballsport kam nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs ganz zum Erliegen, da die meisten Spieler eingezogen wurden.

Viele kehrten nicht zurück, so auch der 21-jährige Wilhelm Jormann (6. v. l.), der am 18. Februar 1915 im Lazarett Anklam an Typhus verstarb. Der Bocholter Ballspielverein löste sich nach dem Krieg auf, die Löschung im Vereinsregister des Amtsgerichts erfolgte am 10. Februar 1921.