Beim Anklicken der Sprachfunktion wird eine Verbindung mit Google hergestellt und Ihre personenbezogenen Daten werden an Google weitergeleitet!

Sprache zurücksetzen

Programm für Biodiversität

Das ist Biodiversität

Es grünt so grün im heimischen Garten

Biodiversität ist von großer Bedeutung für den Erhalt der Umwelt und für das Wohlbefinden der Menschen. Sie bezieht sich auf die Vielfalt aller Lebewesen und ihrer Ökosysteme, einschließlich Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen.

Eine der wichtigsten Funktionen von Biodiversität ist die Regulation des Klimas und des Wasserhaushalts. Pflanzen und Bäume absorbieren Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre und tragen so zur Verminderung des Treibhauseffekts bei. Sie sorgen auch für den Schutz von Böden und Wasserquellen und tragen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei.

Biodiversität spielt auch eine wichtige Rolle bei der Sicherung der Nahrungsmittelversorgung, da sie die Produktivität von landwirtschaftlichen Flächen erhöht und die Stabilität der Ökosysteme sicherstellt.

Muss es immer Schotter sein? Nein!

Der Vorgarten gilt als Visitenkarte und Aushängeschild des Hauses und verbindet den öffentlichen Bereich mit dem privaten Grundstück. Der Begriff "Garten" wird häufig mit einem Reichtum an Pflanzen und Tieren, Sorten und Arten, Blüten und Düften verbunden.

Schotter? Nein Danke.

Die zurzeit leider sehr beliebten Schottergärten sind leblos, steril, spannungsarm,  kalt und ökologisch völlig wertlos. Zu dem Thema hat die NUA (Natur- und Umweltschutzakademie NRW) einen Flyer herausgegeben. Sie werden sehen, auch das Stichwort "Zeitersparnis" spricht nicht für einen Schottergarten!

Extensiv genutztes Grünland - Naturschutz pur

Extensiv genutztes, artenreiches Grünland ist ein aus Naturschutzsicht prioritärer Lebensraum von besonderer Bedeutung.

Etwa 50 Prozent aller in Deutschland vorkommenden Pflanzenarten sind diesen Flächen zuzuordnen. Zudem ist artenreiches Grünland von hohem landschaftskulturellem und ästhetischem Wert und prägend für zahlreiche Tourismusregionen. Schon deshalb sollten diese wertvollen Flächen eine ganz besondere Achtung bekommen. Auf einer ca. 25 m² großen Wiese sind laut des Nabu Bocholt bis zu 50 Pflanzenarten und mehr zu finden.

Der Geschäftsbereich Stadtgrün hat in den letzten 20 Jahren rund 170 ha Grünflächen, verteilt auf ca. 150 Flächen, entwickelt. Von diesen Flächen sind zwei Drittel derzeit extensiv gepflegt. Das heißt, diese Flächen werden nicht gedüngt und werden nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Hier bilden sich langfristig naturnahe Wiesengesellschaften, die eine ökologisch wertvolle Lebensgrundlage für die Tierwelt bieten.

Um die langfristige Bedrohung der biologischen Vielfalt zu entschärfen, initiiert die Stadt Bocholt gemeinsam mit verschiedenen Akteuren des Naturschutzes, weitere Projekte zum Erhalt der Biodiversität.

Biodiversität im heimischen Garten

Anlage von Ackerrandstreifen

Vor dem Hintergrund der dramatischen Abnahme der Biodiversität haben Land und Kommunen eine Handlungsstrategie entwickelt. Bocholt ist, mit dem Ziel der Verbesserung der Biodiversität, Mitglied am Runden Tisch des Kreises Borken zur Erhaltung der Artenvielfalt.

Eine extensive Grünflächenpflege kann zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, da sich auf diese Weise langfristig naturnahe Wiesengesellschaften bilden. In Bocholt werden bereits 66 Prozent der städtischen Grünflächen extensiv gepflegt, beispielsweise Bürgerpark Mosse, Technologiepark, Grünzug "Bocholt-West" und Teilbereiche des Aasees.

Diese Flächen werden nicht gedüngt und ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Darüber hinaus verfügt Bocholt über 23 Flächenpools, die als Ausgleichsflächen im Zuge von Baumaßnahmen, zur ökologischen Aufwertung zur Verfügung stehen. Weitergehend hat eine naturnahe Ausgestaltung von Fließgewässern, wie dies am Holtwicker Bach, Laaker Bach und an der Alten Aa umgesetzt wurde, eine positive Auswirkung auf die Biodiversität. Zur Vernetzung der vorhandenen Biotopflächen leisten Ackerrandstreifen einen wichtigen Beitrag.

Auf Grundlage einer Luftbildauswertung hat der Fachbereich Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün (FB 33) die städtischen Wegeparzellen mit den vorhandenen Ackerflächen abgeglichen und fremdgenutzte Flächen im Hinblick auf ihre Eignung als dauerhafte Blühstreifen analysiert. Im Ergebnis wurden 18 Teilflächen mit einer Mindestbreite von 2 m und mindestens 500 m² als vorrangige Standorte zur Anlage von Ackerrandstreifen ausgewählt.

Im Frühjahr 2017 wurden ausgewählte Ackerrandstreifen mithilfe von Eichenspaltpfählen abgesteckt und nach der erforderlichen Bodenaufbereitung mit entsprechendem Regiosaatgut eingesät. Bis zum Herbst 2017 wurden alle 18 Teilflächen mit einer Gesamtfläche von 2,3 ha angelegt. Sie liegen unter anderem in Holtwick, Barlo und Mussum.

Die Anlage von Ackerrandstreifen im gesamten Stadtgebiet soll bereits vorhandene Biotopflächen vernetzen, um Tier- und Pflanzenarten einen Austausch zu ermöglichen. Langfristig entstehen auf diese Weise naturnahe, strukturreiche und dauerhafte Wiesengesellschaften.

Wildblumenwiese

Jetzt mitmachen: Blühen Sie mit!

Jeder Einzelne kann durch Anpflanzung von Wildpflanzen etwas tun. Verwandeln Sie Ihren Garten in ein blühendes Paradies und lassen Sie Rasenmäher, Heckenschere und chemische Pflanzenschutzmittel in der Ecke stehen. Heimischen Pflanzen und Lebewesen erhalten so einen natürlichen Lebensraum und die Biene ausreichend Nahrung.

Es muss nicht immer ein großer Garten sein. Balkonblumen und Küchenkräuter machen sogar aus einem Fenstersims einen bienenfreundlichen Lebensraum. Das Thema "bienenfreundliche Pflanzen" ist vielfältig. Bei der Auswahl der Pflanzen sollten drei Grundregeln beachtet werden. Auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass die Blütenpracht auch den Bienen Nahrung bietet.

  1. Vielfalt statt Monokultur: Wichtig ist es, verschiedenste heimische Blumen zu pflanzen, um den Bienen so eine reichhaltige Auswahl anzubieten. Viele Wildbienenarten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und fliegen nur diese auf der Pollen- und Nektarsuche an. Je vielfältiger das Pflanzenangebot ist, desto besser für die Bienen.

  2. Blütenangebot für das ganze Jahr: außerhalb des Sommers haben Bienen oft Schwierigkeiten, Nahrung zu finden. Indem sowohl früh, mittel, als auch spät blühende Arten angepflanzt werden, sorgt man dafür, dass die Bienen das ganze Jahr über Nahrung finden. Beete und Blumenkästen sollten Blumen, Kräuter und Stauden beherbergen, die vom Frühjahr bis in den späten Herbst blühen.

  3. Riecht gut, sieht gut aus und schmeckt gut: Pflanzen mit ungefüllten Blüten stillen den Hunger unserer Bienen. Gefüllte Blumensorten, wie z.B. Geranien oder gezüchtete Dahlien sind dekorativ, bieten aber keine oder nur wenig Nahrung für die Bienen.

Besonders bienenfreundlich Pflanzen werden in dem BMEL Bienenlexikon "Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Garten" vorgestellt. Viele weiter Tipps für einen natürlichen, bunten und artenreichen Garten erhalten Sie beim Bocholter Imkerverein und beim NABU.

Blühen Sie mit!